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Maschinentechnik - MÜLLER Vibrationstechnik

WABENVERFAHREN: BODENSANIERUNG IN NEUER DIMENSION IN INGOLSTADT

In Ingolstadt entsteht in unmittelbarer Nähe zum Stammsitz der Audi AG auf dem ehemaligen Raffineriegelände der Bayernoil AG ein neuer, 60 Hektar großer Technologiepark. Mit dem anspruchsvollen Projekt schafft der Autokonzern den Platz, um neue Technologien für die Mobilität der Zukunft zu entwickeln. Doch bevor es soweit ist, muss die Arbeitsgemeinschaft AUDI IN-Campus GbR GbR (ZÜBLIN Umwelttechnik GmbH, Geiger Umweltsanierung GmbH & Co. KG, Wilhelm Geiger GmbH & Co. KG und STRABAG Umwelttechnik GmbH) das Erdreich von Altlasten befreien: Neben einer Abstromsicherung zum Schutz der Donauauen kam hierbei ein Dreiklang aus Air-Sparging (Verfahren zur Entfernung flüchtiger Schadstoffe mittels Luftstroms), Wabenverfahren (Bodenaustauschverfahren) und Bodenwaschanlage zur Anwendung, wobei auch die MÜLLER Vibrationsramme eine wichtige Rolle spielte.

Bei der Durchführung des Wabenverfahrens griffen die Experten auf die Idee zurück, eine freireitende MÜLLER Vibrationsmaschine MS-40 HFV von terra infrastructure an ein Liebherr-Trägergerät anzubauen. Da die Motorleistung des Trägergerätes ausreichend war, um auch die Ramme zu versorgen, entstand ein sehr mobiles und leistungsfähiges mäklergeführtes Rammsystem. Über 25.000 Mal rüttelte die MÜLLER Vibrationsmaschine die Stahlwaben in den belasteten Untergrund in bis zu 12 Meter Tiefe. Ungefähr sechs Hektar der am stärksten belasteten Fläche wurden auf diese Weise von den Altlasten befreit. Dabei zeigte sich die Idee des Umbaus von der freireitenden Variante in die mäklergeführte mit Blick auf die schwierigen Bodenverhältnisse als zielführend. Die Kombination von MÜLLER Vibrationsmaschine und Liebherr-Trägergerät hat eine dermaßen große Wucht und Kraft gehabt, dass die Geologie mit den Donaukiesen keine signifikante Rolle mehr spielte. Freireitende Systeme nutzen für das Einbringen der Bodenwaben das Eigengewicht der Vibrationsmaschine, welches bei dem eingesetzten Gerät in Ingolstadt bei ungefähr 14 Tonnen lag. Durch das Trägergerät war man nun aber in der Lage, im Falle eines Falles, zusätzlich noch einmal bis zu 50 Tonnen aufbringen zu können.

Im Juni 2017 wurde die Baustelle eingerichtet, im August 2018 die erste Wabe in den Boden eingebracht. Der Startschuss für einen Kreislauf, der zwei Jahre anhielt: Die Vibrationsmaschine rüttelte immer sechs bis sieben Waben in den Boden bevor der Kettenbagger mit Greiferverlängerung und einem an die Wabengeometrie angepassten Greifer den belasteten Boden aus der Wabe holte und dieser zur Waschanlage transportiert wurde. Beim Aushub konnte die Verlängerung immer um ein Sechstel gedreht werden, sodass die Wabe passgenau geleert werden konnte. Nach drei, vier ausgehobenen Waben wurden diese dann mit gereinigtem Bodenmaterial aus der Waschanlage mit einem Radlader verfüllt. Zwischen Ausheben und Verfüllen war wegen des Grundwassers Eile geboten. Sobald die Wabe komplett gefüllt war, wurde sie mit der Vibrationsramme aus dem Boden gezogen und direkt an der nächsten Stelle in den Boden erneut eingebracht. So war die nun mäklergeführte MÜLLER Vibrationsmaschine stets im Einsatz und ständig in Bewegung auf der Baustelle.

Die vielen Arbeitsstunden hat die MS-40 HFV hervorragend gemeistert – sowohl was die Wärmeentwicklung während des Dauereinsatzes betrifft als auch die Stabilität bei den Drehzahlen. MÜLLER Vibrationsmaschinen sind vielseitig verwendbar – egal ob freireitend für kleinere Projekte oder mäklergeführt für Großprojekte lautet deshalb das Fazit.

Mäklergeführt konnten die Waben punktgenau lotrecht gesetzt werden.
Ein unschlagbares leistungsstarkes Duo. Dank der Kombination von MÜLLER Vibrationsramme und dem Liebherr-Trägergerät konnten die Stahlwaben über 25.000 Mal in den Boden eingebracht werden.
Passgenau konnte der Greifer den Boden aus der Wabe ausheben
Ein Radlader verfüllte die Waben mit dem aufbereiteten, gereinigten Boden.

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