RAMMARBEITEN IM PERMAFROST.
Auf der Jamal-Halbinsel und im Bereich der Ob-Bucht befinden sich riesige Lagerstätten von Erdgas. Zur wirtschaftlichen Verwertung des Energieträgers beschloss die Russische Föderation, hier im äußersten Norden des Landes den Hafen Sabetta zu bauen. Direkt vor Ort, so der Plan , sollen dort große Mengen von Erdgas zu Flüssigerdgas (LNG) heruntergekühlt und mit Spezialschiffen nach Europa, Asien und Amerika transportiert werden.
Eine besondere Herausforderung bei der Realisierung des Projekts waren die Arbeiten unter Permafrostbedingungen: Ab einem halben Meter Tiefe war der Boden gefroren. Hier konnten wir gegen den Wettbewerb mit einem klaren Vorteil punkten. Für alle Vibrationseinheiten der Konkurrenz musste eine Vorrichtung gebaut werden, in der die Geräte auf Arbeitstemperatur vorgewärmt wurden. Zur Beheizung kamen spezielle Dieselpistolen zum Einsatz, die viel Treibstoff verbrauchten und die Luft erhitzten. Unsere Geräte kamen ohne Vorwärmung aus, da sie bereits ab Werk auf die extremen Bedingungen ausgelegt waren.
Zum Einsatz kamen MÜLLER Vibratoren MS-200 HFV mit MÜLLER Aggregaten MS-A 1050V. Die Arbeiten erfolgten von der Wasserseite aus – dabei standen unsere Maschinen unmittelbar auf der Eisfläche, deren Dicke dort mehr als zwei Meter betrug. Die Kaiwandpfähle wurden direkt in das gefrorene Hafenwasser eingebracht. Vor den eigentlichen Rammarbeiten bohrten die Arbeiter das Eis auf eine Tiefe von 1,5 Meter vor und brachten es mit Dampf zum Schmelzen. Das gesamte Projekt wurde trotz der extremen Bedingungen termingerecht umgesetzt. Im Dezember 2017 erreichte erstmals ein Gastanker den neuen Hafen.
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